Review: T BEAR – The Way Of The World

T BEAR The Way Of The World

Nicht nur das Coverfoto des neuen Albums „The Way Of The World“ von T BEAR ist von mir, auch für die Innenseite der CD wurde mein „Nasenfoto“ verwendet, das ich live beim Walter Trout-Gig im Nürnberger Hirsch von dessen Keyboarder Richard Gerstein aka T BEAR geschossen hatte. Auch das CD-Design von Grafiker Brian Porizek (www.porizekdesign.com) gefällt mir, weil es genau meine Intention für das Portrait ausdrückt, als ich beim Gig kurz die Tastenspiegelung in seiner schwarzen Bühnenbrille im Kamerasucher gesehen hatte. Und obwohl das Album erst am 5. April Auslieferungstermin hat, ist es in den US-Americana-Radio-Charts schon in die TOP100 eingestiegen.
Renommierter Autor
Richard T Bear hat z.B. auch für CHER das mega-emotionale „Love & Pain“ geschrieben. Er hat als Singer/Songwriter und Keyboarder mit Stephen Stills, KISS und Pat Benatar gearbeitet und als Keyboarder die Bühne mit Mick Fleetwood, den Doobie Brothers, Richie Havens und Odetta geteilt. Er ist auf „Southern Cross“ von Crosby, Stills & Nash und vielen anderen Aufnahmen namhafter US-Künstler zu hören.
Namhafte Studiomusiker
Namhaft auch das Line-up der an diesem tollen Album beteiligten Musikerinnen und Musiker. Produziert von Laurence Juber (u.a. Gitarrist bei Paul McCartneys WINGS) und Drummer Tony Braunagel (u.a. Bonnie Raitt). Die Liste der Bassisten ziert das Who’s Who: Leland Sklar (Phil Collins +1000), Ricky Cortez (u.a. John Mayall), Reggie McBride (u.a. Billy Preston, Al Jarreau, Ry Cooder, B.B. King, Rod Stewart, Mitch Ryder, Glenn Frey und Elton John) und Hutch Hutchinson (u.a. Bonnie Raitt, Joe Cocker, Willie Nelson). Saxophonist Paulie Cerra hat zuletzt vielfach mit Joe Bonamassa und Beth Hart gearbeitet. Lennie Castro (percussion) hat u.a. bei Produktionen von Rolling Stones, Eagles, U2, Elton John und Fleetwood Mac mitgewirkt. Und das String-Arrangement der empathischen Ballade „Breathe“ stammt von Stevie Blacke, der z.B. 2014 live mit Miley Cyrus und Madonna bei MTV unplugged zu sehen war und ansonsten auf Alben von Snoop Dogg, Pink, Madonna, Cher, Joe Cocker oder Alice in Chains seinen Beitrag geleistet hat. Und zu guter Letzt hat auch noch Paul Rogers (Ex-Free, Bad Company) als Gastsänger auf „Red Harvest“, einem meiner Lieblingstracks mitgewirkt. Ich habe ansonsten viele Lieblingsperlen auf dem Album!
Hört mal auf den diversen Streamingportalen rein. Für die CD-Freaks gibt es das Album in Deutschland z.B. ab dem 5. April bei Rough Trade hier:
https://www.roughtrade.com/de-de/product/t-bear/the-way-of-the-world

 

REVIEW:
T BEAR – The Way Of The World

Was für ein tolles Album! Unabhängig von der Ehre, meine Livefotos auf und im Cover zu finden. Richard Gerstein aka T BEAR erzählte mir mal, dass seine leider viel zu früh an Krebs verstorbene Frau Nina ihm kurz vor ihrem Tod die Botschaft mit auf den Weg gegeben habe, sich an seiner Musik festzuhalten und mit seinen Songs den Weg zu den Menschen fortzusetzen. „True Romance“ reflektiert diesen Moment in einer Ballade, die mit akustischer Gitarre einem Denkmal gleichkommt.
Große Momente!
Das neue Album von T BEAR hat weitere große Momente! „Red Harvest“, bei dem er sich den Leadgesang mit Paul Rogers (vorm. Free, Bad Company) teilt, ist ein weiterer sehr emotionaler Song mit eindeutigem Bezug zum Überfall Russlands auf die Menschen und Kinder in der Ukraine. Er beginnt mit einer militärischen Marschtrommel die vorbeistreicht, gefolgt von einem sphärischen Gitarrenriff und einem schweren Backing-Chor und endet in einem metaphernhaften Kampf zwischen einer einsamen Violine und verzerrter Rockgitarre.
Groovige Latin-Ausflüge
„The Way Of The World“ ist auch ein Album, dessen gleichnamiger Titelsong als Aufkicknummer mit Laurence Jubers transparentem Gitarrenklang die Klarheit vieler Sounds und Instrumente unterstreicht. Ein Blues-Rock-Album, das viele tanzbare Momente kennt. In „Sign On The Dotted Line“ mal mit Latin-Leichtigkeit, in „Dinner For One“ mal mit südamerikanischem Feeling plus einer kräftigen Prise Tango sowie einem Schuss Salsa. Zum Tanz animierend auch „Walter Mitty’s Glasses“, das zwischen bluesiger Sanftheit und groovigem Reggae-Drive hin und her springt. „They Can Kill You“ ist grooviger R&B at it’s best!
Bluesiges Herz
Das mit vielen namhaften Musikerinnen und Musikern entstandene Album kennt aber auch herrliche Bluesnummern. Herausragend „A Change Will Do Me Good“! Riffig griffiger Bluesrock, der abgeht. Oder „Before The Fall“, ein schwerer Blues, der hinten raus zur souligen Ballade mutiert, wo T BEARs Stimme im Refrain mit Gospelchor verstärkt und von Bläsern angeschoben wird. Herrlich! „ Your Husband Got A Gun“ und „Jewel“ sind klassisches Bluesstrickmuster. Wohingegen „This Bird Has Flown“, eine ruhige Bluesnummer zum darin Ertrinken ist, mit klarem Gitarrensound und Bläsersoundkrone als Ölschicht oben drauf.
Highlight
Und final muss „Breathe“ hervorgehoben werden! Was für eine schöne Ballade, die man buchstäblich durch die Ohren einatmen muss. Runde Harmonien. „All just left is breathe“, nur mit diesem realen Spruch als Lebensmotto kommt man auch durch schwere Lebensmomente! T BEAR sowie den Produzenten Laurence Juber und Tony Braunagel ist mit diesem Album ein Highlight gelungen!